Variables Darlehen

Was ist ein variables Darlehen?

Ein variables Darlehen verfügt im Gegensatz zu einer regulären Baufinanzierung nicht über einen festen Zinssatz. Die Zinsen, die der Darlehensnehmer zahlen muss, passen sich alle drei Monate an die aktuellen Marktzinsen an – es werden also variable Zinsen vereinbart. Das hat den Vorteil, dass das variable Darlehen generell günstiger angeboten wird, jedoch besteht das Risiko, dass die Marktzinsen steigen und das Darlehen am Ende doch teuer ist.

Wozu das variable Darlehen dient

Bei einer Baufinanzierung in Form eines gängigen Annuitätendarlehens legen Sie sich normalerweise auf einen bestimmten Zinssatz fest, beispielsweise 10 Jahre. Das bedeutet: Der Sollzins, den die Bank Ihnen zu Beginn bietet, ist Ihnen die kommenden 10 Jahre sicher, er kann sich nicht verändern.

Das heißt aber auch: Innerhalb dieser 10 Jahre kommen Sie eigentlich nicht aus dem Baufinanzierungs-Vertrag heraus. Es sind zudem meist nur geringe Möglichkeiten für Sondertilgungen vorgesehen, und eine vollständige Ablösung der Restschuld ist während der Vertragslaufzeit so gut wie unmöglich.

Die Zinsbindung kann also in bestimmten Situationen hinderlich sein. Das variable Darlehen kommt Ihnen hier entgegen: Es bietet Ihnen die Möglichkeit, Ihre Restschuld mit einer kurzen Kündigungsfrist spontan zu begleichen. Der Preis dafür sind variable Zinsen, die sich regelmäßig an die aktuelle Marktsituation anpassen.

Wie das variable Darlehen funktioniert

Beim variablen Darlehen werden die Hypothekenzinsen nicht über einen langen Zeitraum hinweg festgelegt, sondern alle drei Monate an das aktuelle Zinsniveau angepasst. Die vertragliche Grundlage für variable Zinsen ist der sogenannte Drei-Monats-EURIBOR. Dies ist ein Referenzzinssatz, zu dem sich die Banken untereinander Geld ausleihen.

Ein variabler Zinssatz birgt daher eine gewisse Unsicherheit: Ihre monatliche Rate kann dadurch quartalsweise entsprechend steigen oder sinken. Deshalb ist ein variables Darlehen nur als vorübergehende Finanzierungslösung empfehlenswert, beispielsweise als Zwischenfinanzierung.

Außerdem gibt Ihnen das variable Darlehen die Möglichkeit, es zu jedem Zinsanpassungstermin in ein gängiges Annuitätendarlehen mit festen Zinsbindungen umzuwandeln. Ist das neue Haus gekauft, können Sie also die Restschuld mit dem Erlös aus dem variablen Darlehen tilgen und es anschließend ganz einfach in eine normale Baufinanzierung mit langer Sollzinsbindung umwandeln.

Das variable Darlehen – ein Helfer für den Übergang

Es gibt immer mal wieder Konstellationen, in denen vorhandene Gelder nicht verfügbar sind – und dann muss eine Übergangslösung her. Das variable Darlehen eignet sich gut als Zwischenfinanzierung, wenn Sie bereits absehen können, wann Sie es wieder ablösen werden. Durch die ständige Flexibilität der Zinsen kann das variable Darlehen aber niemals eine Dauerlösung sein, dafür ist ein beständiges Annuitätendarlehen besser geeignet.